Hall & Co. suchen noch den verbindenden Faktor für die Monarchs-Defense
Dresden – Obwohl man mit schlechter Stimmung keine Titel gewinnen kann, war bei einigen Spielern der Defense der Dresden Monarchs nach dem 41:35 (21:14)-Erfolg gegen die Kiel Baltic Hurricanes am Samstag deutlich eine gewisse Unzufriedenheit spürbar.
Besonders Lamonte McDougle (26) und Deshon Hall (24) hatten große Schwierigkeiten, den Kieler Quarterback PJ Settles (28) effektiv zu stoppen, woraufhin D-Line-Coach Marcus Donner nach dem achten Sieg im achten Saisonspiel nochmals an den Spaß am Spielgeschehen erinnerte.
„Natürlich gibt es Hochs und Tiefs, vor allem wir in der Defensive wünschen uns, dass weniger Punkte gegen uns auf dem Scoreboard stehen würden. Dennoch macht es Freude, als Sieger vom Platz zu gehen“, so Hall.
Der US-amerikanische Defensive Lineman hat mit den Monarchs ein eindeutiges Ziel vor Augen, ist sich aber bewusst, dass die Defensive bei der starken Mannschaft der Titelverteidiger Potsdam Royals (361:78 Punkte in neun Partien) noch vor einigen Herausforderungen stehen wird.
„Mein ganzes Leben lang habe ich hart gearbeitet, um einen Titel zu holen. Jetzt spiele ich in einem Team, das definitiv das Potenzial dafür besitzt“, erklärte Hall.
„Wir müssen jedoch in der Defensive noch geschlossener auftreten. In der Offensive sieht man, wie das funktionieren kann. Doch auf der Verteidigungsseite fehlt uns noch der 'Kleber', der uns zusammenschweißt.“
Mit Sebastian Huber (25), Brayan Carbonell (22) und McDougle wurden drei neue Akteure für die Defensive verpflichtet. Vor allem McDougle soll eine Schlüsselrolle übernehmen und seinen Landsmann Hall entlasten.
„Ich hoffe darauf. Er nimmt mir bereits einiges an Druck von den Schultern, was wir hoffentlich auch im nächsten Spiel sehen können. Kiel war für jeden eine echte Herausforderung“, betonte Hall.
Headcoach Greg Seamon (70) zeigte sich dagegen etwas zuversichtlicher: „Ein weiterer talentierter Spieler in der Defensive Line erleichtert die Aufgabe für Deshon definitiv. Mit ihm, Jonas Schultes, Leonardo Matassini und Eric Hauschild habe ich ein gutes Gefühl.“
Der 70-Jährige stellt jedoch klare Anforderungen an die gesamte Defense:
„Wir setzen die Receiver nicht ausreichend unter Druck, sie können oft frei agieren. Unsere Tackles sind nicht immer konsequent. Es gibt Phasen, in denen wir die Line of Scrimmage dominieren, aber auch solche, in denen uns das nicht gelingt. Kurz gesagt: Wir brauchen eine engere Absicherung der Receiver und bessere Tackles auf dem gesamten Feld.“
Die Offensive der Monarchs (361:160 Punkte in acht Spielen) überzeugte auch gegen die Hurricanes erneut. Quarterback Justin Miller (zwei Touchdowns) zeigte eine starke Leistung und fand darüber hinaus noch Joel Särkelä, Tyler Hudson und Anthony Tittel in der Endzone. Tofunmi Lala (ein Touchdown) war zudem am Boden kaum zu stoppen.
Nun liegt es an Defense-Coordinator Martin Schmidt (37), seine Spieler in den kommenden zwei Wochen bis zum Duell gegen die Schwäbisch Hall Unicorns weiter in Richtung Meisterschaftsform zu bringen.